Fingerboard-Skateboards sind klein genug, um sie einfach in die Tasche zu stecken, aber man kann mit ihnen fast alles machen, was man mit einem echten Skateboard machen kann, nur dass man die Finger anstelle der Füße benutzen muss
Fingerboard-Skateboards sind verkleinerte Nachbildungen echter Skateboards, und zwar im Maßstab 1:8. Diese verkleinerten Nachbildungen sind so wörtlich zu verstehen, dass diese Fingerboard-Decks in vielen Fällen Produkte des ursprünglichen Skateboard-Herstellers sind und bis ins kleinste Detail darauf geachtet wird, dass das kleine Board genauso hochwertig ist wie seine größeren Gegenstücke. Natürlich haben auch diese Boards coole Designs und einen gebogenen Holzkörper, unter dem sich tatsächlich funktionierende und lenkbare Räder befinden. Das erste selbstgebaute Fingerboard wurde Ende der 1960er Jahre hergestellt, und einige Jahre später begannen die Hersteller selbst, kleine Nachbildungen ihrer eigenen Boards zu fertigen. Das Spiel verbreitete sich schnell und eroberte sowohl unter Skatern als auch unter denen, die das traditionelle Skateboarden nicht betreiben, großen Raum. In den Vereinigten Staaten wurden zahlreiche Orte geschaffen, an denen vor allem Fingerboard-Fans eine kleine Skateboardbahn finden, die in allem verkleinerte Nachbildungen echter Skateparks sind. Dementsprechend ist die Halfpipe ebenso Teil der Bahn wie die Treppe, die durch ein mittleres Geländer in zwei Teile geteilt wird, der hohe Bordstein, die Bänke und jedes Element, das mit einem Skateboard genutzt werden kann, ist Teil der Bahn.
Aber was macht dieses Skateboard zu einem Fingerboard? Natürlich verrät schon die Größe, dass der Sportler nicht auf diesem Board stehen muss, da es dafür viel zu klein ist. Auf diesem Board steht man mit Zeige- und Mittelfinger und macht mit diesen Fingern die Tricks, die man sonst mit den Füßen und Gewichtsverlagerungen löst. Die Aufgabe scheint nur auf den ersten Blick einfach, aber wenn man versucht, auch nur über einen Bleistift zu springen, muss man zugeben, dass das Fingerboard mindestens genauso viel Übung erfordert wie das traditionelle Skateboard. Das Üben hat überraschend viele positive Effekte, da es die Muskeln stärkt, die die Finger bewegen, die Gelenke der Finger beweglich macht und schließlich, aber nicht zuletzt, die Reflexe sowie die Hand-Auge-Koordination verbessert. Alles in allem ist es fast genauso komplex, mit einem Fingerboard Tricks zu machen, wie das Erlernen von Tricks mit echten Skateboards. Der große Vorteil des Fingerboards ist, dass man zum Starten sogar eine Tischplatte verwenden kann, und wenn man schon ein paar große Sprünge und Boarddrehungen beherrscht, kann man sich auch auf anspruchsvolleres Terrain wagen.
Das Fingerboard ist also ein kleines, aber umso großartigeres Geschicklichkeitsspiel, das in erstaunlich vielen Bereichen positive Effekte hat. Es erfordert keine ernsthafte Schutzausrüstung und man kann die Tricks sogar bei strömendem Regen auf einer Schreibtischplatte üben.