Das Tarot-Kartenspiel besteht traditionell aus 78 Karten, wobei auf einer Seite der Karten symbolische Bilder zu sehen sind, während die andere Seite einheitliche Farbe und Muster aufweist
Über die Entstehung des Tarots gibt es unterschiedliche Meinungen. Einige glauben, dass es das alte Wissen von Atlantis widerspiegelt, während viele es einfach als unterhaltsame Wahrsagekarten betrachten. Erstmals wurden die Karten in einem Dokument aus dem Jahr 1377 erwähnt, in dem die Nutzung der Karten verboten wurde. Dennoch konnte ihre Verbreitung nicht gestoppt werden, und sie wurden in den größeren Städten der Welt bald bekannt. Angesichts der Kommunikationsgewohnheiten des Mittelalters und des Fehlens des Buchdrucks war dies damals ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Die heutigen Spielkarten zeigen viele Ähnlichkeiten mit den Tarotkarten. Die vier Farben des kleinen Arkanums finden sich in den meisten heutigen Kartenspielen wieder. Die Narr-Karte des großen Arkanums ist heute als Joker bekannt.
Es gibt große Ähnlichkeiten zwischen dem Tarot und einer aus Indien stammenden Zigeunerkarten oder auch Wahrsagekarten genannt. Das Symbolsystem dieser Karten wurde über Generationen hinweg mündlich überliefert, ebenso wie das Wissen um das Kartenlegen. Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass Uneingeweihte keinen Einblick erhielten. Abgesehen von den oben genannten gibt es keine weiteren Verbindungen zwischen den beiden Kartensystemen, es sei denn, man akzeptiert das Tarot als Wahrsagekarten, indem man sein Wissen herabsetzt.
Einer anderen Geschichte zufolge nahm Moses das von den ägyptischen Priestern gehütete Geheimnis in Form des Tarots mit sich, als er mit dem Volk Israel nach Palästina zog. Dies scheint durch die enge Verbindung zwischen dem Tarot und der Kabbala sowie dem hebräischen Alphabet bestätigt zu werden. Eine solche Parallele besteht zwischen den 22 Karten des großen Arkanums und den 22 hebräischen Buchstaben, sowie der Verbindung zwischen den Buchstaben und den Karten. Die Kabbala stellt die 10 göttlichen Eigenschaften dar, die durch die 22 Einweihungswege verbunden sind. Diese 22 Wege sind im Einklang mit den göttlichen Eigenschaften sowohl im hebräischen Alphabet als auch auf den Karten des großen Arkanums des TAROT zu finden. Dies kann so interpretiert werden, dass das Tarot den Weg in die Welt der Kabbala zeigt.
Ungeachtet der Geschichte der Karten ist ihre heute beliebteste Form die der Wahrsagerei. Bei jeder Art von Kartenlegen gibt es den Fragenden – der um Rat bittet, indem er eine Frage stellt – und den Wahrsager, der die Antwort gibt. Die Karten können sowohl vom Fragenden als auch vom Wahrsager gelegt werden. Das Wichtigste ist jedoch, dass sich beide Parteien auf die Frage konzentrieren, denn eine unernste oder ungenau gestellte Frage kann eine ebenso ungenaue Antwort zur Folge haben.